Eine craniomandibuläre Dysfunktion (kurz CMD) beschreibt eine Fehlfunktion im Zusammenspiel zwischen Zähnen, Kiefergelenk und Kaumuskulatur. Diese Störung kann unterschiedliche Beschwerden verursachen, wie z.B. Muskelverspannungen und Haltungsveränderungen. Die Kiefergelenksbehandlung beschäftigt sich mit der CMD.

Woran erkennt man eine CMD?
Eine Störung von Zähnen und Kiefergelenken kann eine Reihe von Symptomen in unterschiedlicher Ausprägung und Intensität hervorrufen. Die Beschwerden können vereinzelt oder in Kombination auftreten. Zu typischen Symptomen einer craniomandibulären Dysfunktion gehören unter anderem Kopfschmerzen, nächtliches Zähneknirschen und Nackenverspannungen.

Was tun bei Craniomandibulärer Dysfunktion?
Wenn eine CMD vorliegt, wird die Kiefergelenksbehandlung häufig nicht nur dem Zahnarzt oder dem Physiotherapeuten allein überlassen. Oft sorgen mehrere Spezialisten wie Radiologen, HNO-Ärzte, Osteopathen, Orthopäden oder Kieferorthopäden gemeinsam für die Wiederherstellung der normalen Gelenkfunktion.

Die übergreifende Planung, Koordinierung und Überwachung der Kiefergelenksbehandlung übernimmt meist der behandelnde Zahnarzt oder Kieferorthopäde; sehr oft wird dabei eine sogenannte Aufbissschiene mit anderen Maßnahmen kombiniert.

CMD und Physiotherapie
Die physiotherapeutische Kiefergelenksbehandlung kann eine unterstützende Maßnahme darstellen, wenn eine CMD vorliegt.

Am Anfang stellt eine gründliche Befunderhebung und -dokumentation sicher, dass alle relevanten Veränderungen in Haltung, Gelenkzusammenspiel, Muskeltonus und Funktion erfasst werden. Aus dem individuellen Beschwerdebild können dann verschiedene Strategien für die Kiefergelenksbehandlung abgeleitet werden, je nachdem, welche Probleme im Vordergrund stehen.

Da bei der craniomandibulären Dysfunktion immer Störungen der Muskelspannung auftreten, kann eine Therapie hier als unterstützende Maßnahme ansetzen: Es werden zum Beispiel Wärmeanwendungen, Dehntechniken oder Massagen durchgeführt.

Die Kiefergelenksbehandlung wird mit krankengymnastischen Übungen und manualtherapeutischen Verfahren kombiniert.

Eine fachübergreifende Kiefergelenksbehandlung kann zwischen Wochen und mehreren Monaten dauern. Während der Kiefergelenksbehandlung werden Veränderungen und Fortschritte laufend erfasst und dokumentiert.